Bildung & Wissenschaftteelicher
Heute wird nach Konfessionen Religionsunterricht an deutschen Schulen gelehrt – wahlweise darf “Ethik” gewählt werden. Ist das angesichts der Vielzahl von Kirchenaustritten und eines zum Teil eh überfüllten Stundenplans noch sinnvoll? Die Lehrpläne sind abzustimmen, doch tatsächlich kann keiner dafür Gewähr übernehmen, dass im Rahmen des Religionsunterrichts – insbesondere des islamischen (vgl. Debatte um DİTİB) – nicht auch der Hass auf andere Religionen geschürt wird? Tatsächlich war es ursprünglich Ziel des Religionsunterrichts, Kindern in unseren christlichen Werten zu erziehen. Dieses Ziel scheint kaum erreichbar, wenn weniger als 50% der deutschen Kinder hieran überhaupt noch teilnehmen. Wie soll einem Kind dieser Wert vermittelt werden, wenn die Eltern selbst bereits nicht mehr in der Kirche sind und etwas anderes vorleben?

 

Was aber tatsächlich in unserer Gesellschaft derzeit geschieht, ist die Ausübung von Gewalt und Hass unter Vorwand von Religion. Der angebliche Versuch von Schülern, Scharia-Gesetze in Schulen einzuführen dient hier ebenso als Beispiel wie die Verquickung von Terror und Islam. Was unser Land hier dringend benötigt, ist eine Aufklärung über unterschiedliche Religionen, ein Verständnis dafür, was diese Religionen ausmacht und welche Gemeinsamkeiten – aber auch Unterschiede – sie aufweisen. Wer die andere Seite kennt und versteht, lässt sich nicht von Hasspredigern instrumentalisieren und kann seine eigene Religionszugehörigkeit später frei wählen. Daher sollten wir im Rahmen eines Religionskundeunterrichts in Hessens Schulen die Chance nutzen, alle Religionen vom Christen- und Judentum über den Islam bis hin zu Buddhismus und Hinduismus vorzustellen.